Da es in in Flandern zu Computerproblemen kam, konnten 30 der 6000 Wahllokale nicht rechtzeitig um 8 Uhr öffnen. Einige Stimmabgaben erfolgen dort elektronisch. In anderen Wahlbüros wird herkömmlich auf Papier abgestimmt.
Da regional die sonst übliche Wahlpflicht aufgehoben wurde, dürfte wohl der Prozentsatz an Wahlbeteiligung in diesen Gebieten eher um 70 Prozent liegen. Stimmen werden in der Wallonie bis 13 Uhr abgegeben. Die Deutschsprachige Gemeinschaft läßt sich bis 15 Uhr Zeit, in Brüssel ist Langfrist bis 16 Uhr.
Die meiste Spannung liegt wohl in der Erwartung des Resultates in Kelmis. Hier wurde der Wahlkampf vom "Skandal" um den bisherigen Schöffen Bream bestimmt. Ihm wurde eine erneute Kandidatur wegen Wohnsitzwechsels untersagt. Obwohl sich öffentlich nur der Gegenwind gegen Bürgermeister Luc Frank äußert, wird wohl die amtierende CSP von den schweigenden Unterstützern im Amt gehalten werden. Allerdings ist mit Anteilsverlusten zu rechnen.Â
Offensichtliche Probleme boten sich nach Schließung der Wahllokale. Die Reporter von Radio und Fernsehen hatten mehr als eine Stunde kein Material für Tendenzen oder Berichte über Teilergebnisse. Erst um 17 Uhr wurden die Ergebnisse der Auszählungen bekannt gegeben.Â
Eine Erinnerung an die Ereignisse im Zweiten Weltkrieg, als die deutschen Truppen im Dezember 1944 im östlichen Belgien einen letzten Vorstoß wagten. Mit amerikanische Gegenangriffen wurde die Stadt St. Vith an den Weihnachtsfeiertagen bombardiert. Neunzig Prozent der Gebäude wurden zerstört. Tausend Soldaten und über 100 Zivilisten wurden Opfer. Bis Ende Januar forderte die Ardennen-Offensive geschätzte 3000 zivile Opfer, sowie mehrere Zehntausend gefallene Soldaten aller beteiligter Seiten.